WANDA STOLLE - FERNORDNUNG

Vernissage 8. Juni 2013, 19 Uhr im Waschhaus Potsdam

Am 8. Juni 2013 eröffnet das Kunstprojekt Red Wall im Waschhaus Potsdam eine Einzelausstellung von Wanda Stolle. Die jüngst mit dem Meisterschüler-Preis der UdK Berlin ausgezeichnete Künstlerin bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Malerei, Bildhauerei und Zeichnung. Bei den in der Ausstellung gezeigten Arbeiten auf Papier handelt es sich um zwei Werkgruppen. Im Hauptteil wird eine umfangreiche Auswahl grafisch-abstrakter Tuscharbeiten vorgestellt, die im zweiten Abschnitt um eine kürzlich produzierte Serie von Collagen ergänzt wird.

Ein Schwerpunkt im Werk von Wanda Stolle ist die Auseinandersetzung mit Materialität und Struktur. Ihre Tuschzeichnungen auf Papier sind geprägt von bildhauerischen Eingriffen, mit denen sie dem Medium neue Gestaltungsmöglichkeiten abgewinnt. Die Ordnung verleihenden Linien, die als Struktur gebende Elemente die Zeichnungen durchziehen, erweisen sich bei näherer Betrachtung als in das Papier geschnittene Auslassungen. Die direkte Bearbeitung des Materials findet im Wechsel mit einem mehrschichtigen Prozess statt, während dem die Künstlerin das Papier mit verschiedenen Tuschen tränkt, nur um diese im direkten Anschluss stückweise wieder heraus zu waschen. Mithilfe der dabei entstehenden Graduierung von Helligkeit und Farbgebung gestaltet sie abstrakte Bildwelten, die durch lineare Schnitte in geometrische Formen unterteilt werden. Dem konstruktivistischen Charakter der Arbeiten geht ein Akt der Dekonstruktion im Entstehungsprozess voraus. Medium und Material werden bei Wanda Stolle zu gleichberechtigten Gestaltungsmitteln.

Mit einer Auswahl von Collagen wird in der Ausstellung eine zweite Werkgruppe der Künstlerin präsentiert. Diese weisen Ähnlichkeiten in der Bildästhetik auf, sind jedoch im Vergleich mit den Tuscharbeiten weniger durch Geometrien als durch ihr organisches Formenspiel charakterisiert. Wanda Stolle sammelt zunächst Abbildungen und Fotografien von bestimmten Strukturen und Gegenständen wie Faltenwürfe, Gesteinsformationen oder Körperfragmenten. Die ausgeschnittenen Bildelemente setzt sie zu neuen Kompositionen zusammen. Dabei versucht sie eine atmosphärische Verdichtung zu erzeugen, innerhalb derer eine Verwandtschaft von Dingen in der Gleichzeitigkeit von Verschmelzung und Auseinanderstreben ihrer Elemente sichtbar wird.

Vernissage mit Künstlergespräch
8. Juni 2013, 19 Uhr im WASCHHAUS POTSDAM

Die Red Wall Ausstellungsreihe wird in Kooperation mit dem Waschhaus Potsdam durchgeführt.

Sponsoren:
Brandenburgisches Bildungswerk für Medizin und Soziales e.V.
John Barnett – Das Restaurantschiff
Agentur Heinemann
Brun und Böhm
Amok+komA

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